10) Achten und Wertschätzen im Alltag: die anderen, die Umwelt und sich selber
Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.
Was du nicht willst, das man dir tu, das füge keinem andern zu!
Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen! (Mt 7,12)
Im HUNA heißt es, dass es in jedem von uns eine Instanz gibt, Ku, die alles, was wir über andere sagen oder denken, wortwörtlich persönlich nimmt und auf sich selber bezieht. Loben wir andere, fühlt unser Ku sich gelobt. Denken wir schlecht über andere, fühlt unser Ku sich getadelt. Das allein sollte schon Grund sein, auf die eigenen Gedanken im Alltag zu achten.
Die anderen werden von unseren Gedanken beeinflusst
Unsere Gedanken, wie auch ausgesprochene Worte, haben jedoch auch eine direkte Wirkung auf die anderen. Man kann in der Tat kinesiologisch nachweisen, dass positive oder negative Gedanken, die auf eine im Raum anwesende, aber ahnungslose Person gerichtet werden, ihr Energie-Level stärken oder schwächen. Im Impuls Das Herz will lieben ist ein solches Experiment beschrieben. Es zeigt, dass wir in gewisser Weise tatsächlich mitverantwortlich sind dafür, wie gut oder schlecht sich die Menschen in unserer Umgebung fühlen.
Deswegen finde ich Wertschätzung und Anerkennung so wichtig. Sie müssen jedoch ehrlich und authentisch sein, ob wir sie aussprechen oder nicht. Mir hat folgende 3-Minuten-Übung geholfen, im Alltag frei und ungezwungen Schönes und Erfreuliches bei meinem Gegenüber zu sehen und auch es auszusprechen.
Die 3-Minuten-Übung ist eine Übung zu zweit, in der drei Minuten lang einer dem anderen sagt, was er an ihm schätzt, mag oder bewundert. Das können durchaus auch kleine, scheinbar unwichtige Dinge sein, wie Haarfarbe, Lächeln oder Ausstrahlung. Nach drei Minuten werden die Rollen gewechselt. In der anschließenden Aussprache zeigt sich meist, dass Lob annehmen schwerer fällt als Lob aussprechen.
Gedankenhygiene des Alltags
Wir sind alle miteinander verbunden. Jeder von uns zählt. Für uns selber wie auch für die anderen ist es gut, auf eine Hygiene des Alltags in den Gedanken zu achten. Unser Ku nimmt alles persönlich: Sind wir zu den anderen freundlich, fühlt er sich freundlich behandelt und fühlt sich wohl. Das heißt wir fühlen uns wohl.
Wir bekommen, was wir geben.
Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. Lk 12,3
Wichtig ist, auch die „leblose“ Welt zu achten und wertzuschätzen. Zum Auto haben viele eine emotionale Bindung. Warum nur zum Auto? Es geht mir nicht darum, Gegenstände zu humanisieren und eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen.
Es geht mir darum,
- sich in Beziehung zu erleben,
- sich nicht getrennt und entfremdet von der materiellen Welt zu erleben,
- sich in vielen wertschätzenden Beziehungen zu erleben.
Auch unsere Beziehung zur materiellen Welt bestimmt somit, in welcher Schwingung wir unser Leben verbringen. Darüber hinaus antwortet uns die Umwelt, auch die Materie, und wirkt mit derselben Schwingung auf uns zurück. Deswegen ist es so wichtig, immer die anderen, die Umwelt und sich selber zu achten und wertzuschätzen.
Wer sich selbst nicht schätzt,
verdient es, nicht geschätzt zu werden.
Wer seine Handlungen nicht mit Sorgfalt ausführt,
wird Schaden verursachen.
Wer anderes nicht schätzt,
verdient es nicht, geschätzt zu werden.
- Altchinesische Weisheit